Der Bundesrat will die Beiträge der Krankenkassen an die ambulante Pflege um 3.6% senken. Im Gegenzug sollen jene für die Pflegeheime steigen. Gegen diese Pläne haben wir gestern eine Petition eingereicht.
Denn abgesehen davon, dass der Bundesrat damit seine eigene Strategie „ambulant vor stationär“ torpediert, sind die Pläne aus einem anderen Grund völlig daneben: Die sogenannte „Neue Pflegefinanzierung“ verlangt „Kostenneutralität“.

Unter dem Strich darf die Pflege der alten Menschen – die notabene ein Leben lang dafür geschuftet haben, dass es uns heute hierzulande so gut geht, wie es uns geht – nicht mehr kosten. Ich wette, dass dieser Passus in der neuen Pflegefinanzierung der Kassenlobby zu „verdanken“ ist. Einer Lobby, die im Bundeshaus mehr als präsent ist, die mit Kaffeesatzlesereien Kostenexplosionsdämonen an die Wand malt und einzig und allein ihre eigenen Interessen verfolgt.
Dabei: Wer bezahlt die Löhne der Kassenchefs und VR-Präsidenten? Die Bevölkerung mit ihren Prämien! Mit dem Lohn eines KK-CEOs könnte man sieben Pflegefachfrauen anständig bezahlen. Das gäbe für einen einzigen KK-CEO 12’880 Stunden qualifizierte Pflege pro Jahr! 
Könnt ihr euch vorstellen, wie viel Geld man im Gesundheitssystem sparen könnte, wenn man das Geld endlich denen gäbe, die tatsächlich arbeiten? Denn erwiesenermassen kann qualifizierte Pflegearbeit Kosten einsparen, durch das Vermeiden von akuten Gesundheitsproblemen, die teure Spitalaufenthalte nötig machen. Und darüber hinaus vermeiden wir so auch unnötiges Leiden.