Die Klimakrise hat uns längst bewusst gemacht, dass wir unsere Energieversorgung umbauen müssen. Der schreckliche Angriffskrieg Putins auf die Ukraine zeigt umso mehr: Wir müssen schnellstmöglich weg von Öl und Gas, für das Klima und für die Versorgungssicherheit. Das heisst: Wir müssen auf erneuerbare Energieträger umstellen, und Energie sparen. Und das Ganze muss sozialverträglich geschehen.

Jede und jeder von uns kann einen Beitrag leisten, und auch die Wirtschaft macht vorwärts. Aber das reicht nicht. Damit die erneuerbaren Energien ihr Potenzial entfalten, braucht es öffentliche Förderprogramme. Es muss sich lohnen, Öl- und Gasheizungen zu ersetzen. Auch Hausbesitzer:innen müssen dazu gebracht werden, dass sie ihre Häuser CO2-neutral renovieren, und das, ohne dass die Mieter:innen auf die Strasse gestellt werden.

Die Abkehr von den fossilen Energien lohnt sich: Wir sind aktiv gegen die Klimakrise. Wir machen uns unabhängiger von autokratischen Herrschern, die Menschen- und Frauenrechte mir Füssen treten. Und wir werden gesünder, wenn wir anstatt mit fossil betriebenen Autos zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs sind.

Wir müssen wir jetzt massiv in den Ausbau von Photovoltaik-, Wind- und Wasserenergie investieren und unsere Mobilität verändern. Der Umbau braucht Zeit, aber wir müssen jetzt damit anfangen. Mit dem Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative sollen zusätzliche Fördergelder freigegeben werden für den Ersatz der fossilen Heizungen. Und auch die im Frühling 2022 eingereichte kantonale SP-Klimafonds-Initiative unterstützt den dringend nötigen Umbau.

Für den nächsten Winter braucht es kurzfristige Massnahmen, um die Energieversorgung sicherzustellen. Versorgungs- und Solidaritätsabkommen mit den Nachbarstaaten, rascher Ersatz von veralteten, energiefressenden Geräten, Reduktion des Gasverbrauchs durch Reduktion der Heiztemperatur um 1 Grad oder Maximaltemperatur von 20 Grad.

Nur gemeinsam – innerhalb der Schweiz und in Europa – können wir uns von russischem Öl und Gas lossagen und unsere Energieversorgung umbauen.

 

Dieser Text ist im LEADER Juni/Juli 2022 erschienen.