Frauen verdienen trotz Lehrabschluss immer noch massiv weniger als Männer, wenn sie in Branchen mit einem hohen Frauenanteil arbeiten. Das zeigt eine neue Analyse des SGB. Oft bringen weder Erfahrung noch Dienstjahre spürbare Verbesserungen im Portemonnaie. Die Teilzeitquote von Frauen ist immer noch vor höher, weil es immer noch sie sind, die den Grossteil der unbezahlten Care-Arbeit leisten. Oder weil ein Hundertprozent-Pensum kaum zu leisten ist, wie zum Beispiel in der Pflege. Bei der Altersvorsorge sind die Frauen massiv schlechter gestellt und sie haben ein hohes Risiko, im Alter unter Armut zu leiden.
Alle diese Tatsachen zeigen, dass der feministische Streik immer noch nötig ist.
Darum heisst es raus auf die Strassen am 14. Juni!
Die Arbeitgebendenverbände lassen sich hingegen die Zahlen schönrechnen. Sie behaupten, die Lohnunterschiede nähmen ab. Kein Wunder, wenn man sich auf Zahlen stützt, die auf der Selbstdeklaration von Unternehmen basieren, die eine Lohngleichheitsanalyse durchgeführt haben. Es ist zwar zu begrüssen, dass diese wenigen Unternehmen ihre Hausaufgaben machen, aber repräsentative Zahlen erhält man so nicht.
Denn gemäss dem Bundesamt für Statistik kommt die Lohngleichheit nicht vom Fleck – im Gegenteil. Der nicht erklärbare Lohnunterschied zwischen Frauen*- und Männerlöhnen nimmt noch zu.
Und da sei die Frage erlaubt: Was heisst eigentlich „erklärbar“? Lässt sich der Lohnunterschied von Branchen, in denen viele Frauen arbeiten, zufriedenstellend damit „erklären“, dass die Arbeit von Frauen weniger Wert hätte? Also die Betreuung von Kindern und älteren Menschen, die Pflege von kranken Menschen, die Arbeit im Sozialbereich oder in der Bildung?
Das sind nur einige der Gründe, weshalb der feministische Streik immer noch nötig ist! Solange, bis die Arbeit von Frauen den gleichen Wert hat wie jene von Männern, solange bis Care-Arbeit den Wert erhält, den sie hat, solange bis Frauen die gleichhohen Renten haben wie Männer und solange bis nicht mehr die Geschlechtszugehörigkeit über den sozialen Status entscheidet.