Die mit einer Vielzahl verschiedenster Geschäfte reich befrachtete Frühjahrsession ging mit den Schlussabstimmungen am letzten Freitag zu Ende. Nebst Gesetzesänderungen, parlamentarischen Initiativen und Genehmigung verschiedener Abkommen wurden auch zwei Volksinitiativen verabschiedet, die noch dieses Jahr dem Volk unterbreitet werden. „Schluss mit der Mehrwertsteuer-Diskriminierung des Gastgewerbes“ sowie „Für eine öffentliche Krankenkasse“.
Erschienen in der Wiler Zeitung vom 24.3.2014
Im Nationalrat debattierten wir während eines ganzen Tages über die Krankenversicherungen. Es wurde endlich eine Einigkeit bei der Rückzahlung der zu viel bezahlten Krankenkassenprämien erreicht, in dem wenigstens die Hälfte der zu viel bezahlten Prämien zurückerstattet werden. Das trifft unseren Kanton zwar negativ, doch geht es um Gerechtigkeit, weshalb ich der Lösung zugestimmt habe. Unter dem Druck der Krankenkasseninitiative wurde der Risikoausgleich verbessert. Viele Einzelredner/innen meldeten sich bei der Volksinitiative „Für eine öffentliche Krankenkasse“ zu Wort. Das Lobbying der Krankenversicherer ist enorm, würde doch ihre Macht begrenzt und ihr Geschäft auf die Zusatzversicherungen reduziert. Der Trägerverein öffentliche Krankenkasse seinerseits versucht möglichst die Gesundberufe und unzufriedene Prämienzahlende direkt anzusprechen. Ich habe in der Debatte auf eine Studie für regionale oder kantonale Krankenkassen (KRK) verwiesen, die im Jahr 2011 von fünf Ostschweizer Gesundheitsdirektionen präsentiert wurde. Diese zeigt, dass eine KRK u.a. zu effizienteren Abläufen und besser abgestimmten Behandlungsmöglichkeiten führt.
Drei intensive Wochen unter der Bundeshauskuppel während draussen das milde Frühlingswetter die Menschen herauslockte. Da ist jeweils auch der Balkon bei der Wandelhalle gut besucht. Hier wird geredet, die Berge bestaunt, Äpfel gegessen, geraucht, Koalitionen geschmiedet – ein Ort des Austausches und zu reden gaben es viel: Europa, Ukraine, Bilaterale, Rechtsstaatlichkeit, Umsetzung verschiedener Initiativen.
Nebst den traktandierten Geschäften führten wir in der letzten Woche auch zwei ausserordentliche Debatten zur Zuwanderungsfrage und den IT-Beschaffungsproblemen. Die Auswirkungen der Abstimmung vom 9. Februar beschäftigten alle Fraktion sehr stark, Vorschläge wurden von allen Seiten eingebracht. Ob es dem Bundesrat gelingen wird eine Lösung mit Erhalt der Bilateralen Verträge vorzulegen, wird sich zeigen. Die kontroverse und engagierte Debatten werden wir dann auf jeden Fall weiterführen.