Die BVG-Reform führt zu grossen Rentenverlusten. Bis zu 6 von 10 Arbeitnehmenden müssen beim der Pensionierung mit tieferen Renten rechnen, obwohl sie mehr einzahlen. Das Versprechen, dass die Rentenverluste ausgeglichen werden, wird klar gebrochen. Nicht nur Arbeitnehmende werden zur Kasse gebeten, sondern auch die Arbeitgebenden müssen deutlich mehr zahlen. Die höheren Beiträge belasten vor allem das Gewerbe, die Gastronomie und die Baubranche. So gehören Metzger, Gärtnerinnen, Schuhverkäufer und Mechanikerinnen zu den Verlierern. Genau die Menschen also, die eine höhere Rente besonders nötig hätten. Ihnen wird mehr vom Lohn abgezogen, was ihre Kaufkraft vermindert, und im Alter haben sie weniger zum Leben. Die Rentenzuschläge für die Übergangsgeneration sind mickrig. Nur gerade ein Viertel aller Versicherten erhält den vollen Betrag. Nicht ohne Grund bezeichnen auch namhafte Pensionskassenfachleute diese Reform als Pfusch.
8 Milliarden versickern in der Vermögensverwaltung
In der beruflichen Vorsorge fliessen über 8 (!) Milliarden Franken in die Vermögensverwaltung und die Bürokratie ab. Dazu kommen hohe, nicht direkt ausgewiesene Immobilientransaktionskosten. Eine gigantische Summe wird dem Rentenkapital und den Rentnerinnen entzogen. Dieser Wahnsinn wird nicht angepackt, denn die Lobby der Finanzindustrie verteidigt ihre Interessen mit allen Mitteln. Stattdessen sollen jährlich mehr als 2,3 Milliarden über Lohnabzüge zusätzlich ins BVG gepumpt werden.
Keine angemessene Lösung für die Frauen
Die tiefen Pensionskassenrenten der Frauen löst diese Reform nicht. Denn das Problem der fehlenden Erziehungsgutschriften wird nicht angepackt. Menschen mit mehreren Jobs werden nicht bessergestellt, denn die Pensionskassen müssen weiterhin die Einkommen nicht zusammen versichern. Zwar werden zusätzlich einige tausend Frauen im BVG versichert, doch gerade Wenigverdienende werden im Alter nicht mehr zum Leben haben, weil ihnen die Ergänzungsleistungen gekürzt werden. Darum ist klar: Nein zur BVG-Abstimmung.
Dieser Text ist Anfang August bei ch-media als Nein-Beitrag zur Abstimmung erschienen.