Alle Jahre wieder: So schön sich der Herbst in den schönsten Farben zeigt, so ernüchternd die jährlichen Erhöhungen der Krankenkassenprämien.  Auf nächstes Jahr steigen sie in Zürich gar um massive 5,2%. Nebst hohen Mieten, Kitatarifen und steigenden Konsumpreisen belasten die Kopfprämien die unteren und mittleren Haushalte enorm.  Kein anderes europäisches Land hat so hohe Ausgaben durch die Privaten Haushalte.

Die Gründe für die steigenden Kosten sind vielfältig. Einige sind nachvollziehbar wie die Alterung der Bevölkerung und bessere Behandlungsmöglichkeiten. Andere müssen dringend korrigiert werden: Die Fehlanreize bei der Tarifierung, die hohen Medikamentenpreise, mangelnde Transparenz und die Gewinnabschöpfung durch Private. Darum sollen Gewinne aus Behandlungen der Grundversicherungen und der Pharma an die Versicherten rückvergütet werden.

Potenzial für Kostendämpfung liegt auch in der Verlagerung von stationär zu ambulant. Mit einer besserer Koordination und der Integrierten Versorgung können wir nicht nur Kosten einsparen, sondern auch die Behandlungen für die Patient:innen verbessern. Mit dem kompetenzengerechten Einsatz verschiedener Akteur:innen, kann auch der Herausforderung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen besser begegnet werden.

Allerdings geht es nicht nur um die Kosten, sondern eben auch um die Finanzierung generell und das unsoziale Finanzierungssystem mit den Kopfprämien. Das müssen wir ändern. Die Prämienverbilligung funktioniert nur ungenügend und wird immer wieder zusammengekürzt. Darum nimmt die SP Schweiz einen neuen Anlauf. Am 25. Oktober soll eine neue Volksinitiative lanciert werden. Mit einkommensabhängigen Prämienrabatten und kostenfreier Versicherung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, damit die Kaufkraft der Menschen gesichert wird.

Dieser Text ist im November im SP Info SP Zürich 4+5 erschienen.