Palliative Ostschweiz Jahresbericht 2011

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aus dem Jahresbericht 2011 der Palliative Ostschweiz, seite 3

Als Stadträtin für Soziales, Jugend und Alter bin ich von Amtes wegen für zwei Alters- und Pflegeheime verantwortlich und im Vorstand für die Spitex-Dienste Wil und Umgebung. Bei den Gesprächen mit den Fachleuten aus den Heimen und der Spitex kam immer wieder Palliative Care zur Sprache. Dies weckte mein Interesse an den Arbeiten von palliative ostschweiz, und ich wurde Mitglied dieser Organisation. Die Geschäftsstelle hat uns laufend informiert und bei der Einführung der Beteiligten in das Thema PalI.iative Care unterstützt.

 

Daraus ergab sich ein Auftrag der Stadt für ein Konzept «Palliativnetz». Damit wollten wir die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Angeboten im Bereich Palliative Care vorantreiben. Das Konzept entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Spital WR und Vertretern der Hausärzteschaft. Die Funktion der Stadt in diesem Paltiativnetz ist die Koordination und die Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen.
Palliative Care ist ein umfassendes, interdisziplinäres Angebot und in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Aus der Gesundheitsversorgung ist Pat.liative Care nicht mehr wegzudenken. Dabei betreffen viele Aufgaben die Gemeinde, organisatorisch und finanziell. Weil nicht alle Leistungen der Palliative Care durch das KVG abgedeckt sind und die Aufgabenverteilung und
Finanzierung mit dem Kanton nicht geklärt ist, verhalten sich die Gemeinden zum Teil zurückhaltend. Es wäre aber ein grosses Versäumnis, Palliative Care nicht weiter zu fördern, denn es geht dabei um die selbstbestimmte Begleitung der Betroffenen in ihrer letzten Lebensphase. Dazu gehört neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung auch die Unterstützung in seelsorgerischer und spiritueller Hinsicht. Es können aber auch grosse materielle oder psychologische Probleme auftreten, für die es die richtigen Fachleute braucht.
Mit der neuen Pflegefinanzierung hat man die Finanzierung der ambulanten und stationäreh Langzeitpflege (Spitex und Pflegeheime) von Betagten neu geordnet. Die vielfältige Unterstützung der meist jüngeren Tumorpatienten ist finanziell allerdings nicht ausreichend abgesichert.
Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welchem Engagement die verschiedenen Beteiligten, viele davon Freiwillige, die schwierigen Aufgaben der Betreuung von nicht heilbar Kranken angehen. Damit dies auch künftig funktioniert und weiter ausgebaut werden kann, brauchen wir weiterhin die Vernetzung der freiwilligen und der professionellen Helfer im Rahmen von palliative ostschweiz.