Erfreuliche Universität, Montag, 17. April 2023, 20.15 Uhr Palace, Blumenbergplatz, St. Gallen
Nach der CS-Rettung: Wie weiter mit der Megabank?
Mit Barbara Gysi, Daniel Lampart und Hans Fässler
Moderation: Kaspar Surber
Es war eine der denkwürdigsten Medienkonferenzen, die der Bundesrat in der jüngeren Vergangenheit gab: Am Sonntag, 19. März 2023 gab er die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bekannt. Die gigantische Summe von 259 Milliarden Franken stellten der Bund und die Nationalbank als Sicherung zur Verfügung. Es war nach der Finanzkrise die zweite Bankenrettung. Und dennoch sagte Finanzministerin Karin Keller-Sutter: «Vielen Dank an die UBS, vielen Dank auch an die Credit Suisse». Vielen Dank wofür?
An diesem Abend im Palace wollen wir diskutieren, wie es zum Untergang der Credit Suisse gekommen ist, weshalb die «Too-Big-To-Fail»-Rettungspläne nicht griffen und was die neue Megabank für die Schweizer Demokratie und Gesellschaft bedeutet. Wir wollen aber – nur wenige Tage nach der CS-Sondersession des Parlamentes – auch die Frage stellen, wie stark der Lobbyismus der Grossbanken in Bern ist. Ob nun endlich Aufklärung folgt mit einer parlamentarischen Untersuchungskommission PUK. Und schliesslich interessiert uns, was die kolonialen Bezüge der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA) waren und was der Ruin der Credit Suisse mit der Ausbeutung des globalen Südens zu tun hat, wofür beispielhaft der Schmiergeldskandal in Mocambique steht.
Es diskutieren: Barbara Gysi, SP-Ständeratskandidatin. Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizer Gewerkschaftsbundes. Hans Fässler, Sklavereihistoriker und Alfred-Escher-Kenner. Moderation: Kaspar Surber, WOZ-Redaktor.