Dieses Abbaupaket gefährdet eure Gesundheit.

Wir haben eine Gesundheitsversorgungskrise und einen massiven Mangel an Pflegefachpersonen und die St.Galler Regierung geht hin und kürzt die Beiträge für die weiterführenden Ausbildungen für die Pflege um einen DRITTEL, schränkt den Bezüger:innenkreis ein und verhindert eine angemessene Lohnentwicklung.

Das ist unverständlich und unverantwortlich. Damit gefährdet die Regierung, dass genügend Pflegefachpersonen ausgebildet werden und in der Praxis zur Verfügung stehen, damit setzt die Regierung auch die Qualität der Pflege und der Versorgung für unsere Patient:innen und die Bevölkerung auf’s Spiel.

Die Bürgerlichen haben die Steuern für Reiche und Unternehmen gesenkt. Jetzt fehlen Einnahmen in der Staatskasse. Dieses Loch sollen nun die Studierenden der Pflege mithelfen zu stopfen und werden mit jährlich 4,7 Millionen geschröpft.

Das ist Wortbruch  und – entschuldigt meine Sprache – «eine Riesenschweinerei».

Es ist eine Täuschung der Bevölkerung, demokratiepolitisch unhaltbar und ein riesiger Vertrauensbruch gegenüber der Pflege.

Das Volk hat in zwei Volksabstimmungen klar gesagt, dass sie die Pflege stützen und deren Arbeits- und Ausbildungsbedingungen verbessern wollen.

Vor 4 Jahren haben 61% Ja für die Pflegeinitiative gestimmt, auch der Kanton St.gallen mit fast 57% JaStimmenanteil und damit klar Stellung für Bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für die Pflege genommen.

Vor Jahresfrist hat die St.Galler Bevölkerung mit überragenden 88,5% Ja dem Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die Ausbildungsfinanzierung zugestimmt.

Und jetzt diese Kürzungen!

Die Regierung missachtet diese Volksentscheide. Noch kein Jahr in Kraft, soll das Gesetz bereits  geändert werden und der Zugang zur Ausbildungsfinanzierung eingeschränkt werden. Studierende unter 27 Jahren oder über 50 Jahre werden von der Unterstützung ausgeschlossen. Massiv sind die Kürzungen der Beiträge an die Studierenden. Sie sollen um einen Drittel, das heisst um mehrere Tausend Franken pro Studierende und Jahr gekürzt werden. Jährlich wird den Studierenden 4,7 Millionen Franken entzogen ! Das ist inakzeptabel.

Wir haben für die Pflegeinitiative gekämpft, dafür dass die Arbeitsbedingungen für die Pflege verbessert werden und Löhne für die HF und FH- Ausbildungen der Pflege erhöht werden.

Wir engagieren uns weiterhin, weil wir und uns um die Pflegenden und um die Qualität der Pflege sorgen. Denn die lange Ausbildungsdauer und die mickrigen Entschädigungen während dem Studium reichen nicht zum Leben und machen die Ausbildung unattraktiv. Zumal viele schon einige Jahre Berufserfahrung und Vielfach-Belastungen haben mit Studium, Schicht- Arbeit und oft auch Familie. Ohne Massnahmen vergrössert sich der Fachkräftemangel noch mehr.

Die Regierung foutiert sich um den doppelten Verfassungsauftrag. Das Parlament muss korrigieren und diese Kürzungen streichen: der Kanton muss eine gute Gesundheitsversorgung gewährleisten und die Pflegeinitiative umsetzen. Ohne wenn und aber!

Das gesamte Gesundheitspersonal betrifft auch das Aussetzen der Teuerung für die nächsten 3 Jahre.

Lohnstillstand, das ist weiterer Verlust der Attraktivität dieser Berufe, das bedeutet Kaufkraftverlust angesichts steigender Krankenkassenprämien und Mieten. Lohnstillstand verunmöglicht dringende Verbesserungen, die bei den Arbeitsbedingungen nötig sind.

Wir wehren uns gegen den Abbau bei der Pflege und im Gesundheitswesen, denn es geht um die Menschen, die in diesen Berufen arbeiten und es geht um eine qualitativ gute Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung St.Gallens. Das geht uns alle an.

Was die St.Galler Regierung hier vorschlägt ist undurchdacht, gefährlich – demokratiepolitisch und gesundheitspolitisch unhaltbar– stoppen wir diese Abbaumassnahmen.

 

Diese Rede wurde am 13. November 2025 an der Kundgebung gegen Kahlschlag in St.Gallen gehalten.

 

BITTE PETITION GEGEN DAS ABBAUPAKET UNTERSCHREIBEN