Nach der coronabedingten Zwangspause findet heute wieder ein #strikeforfuture statt. Und das ist gut! Es ist wichtig, dass die Menschen wieder aufgerüttelt werden für die immensen Probleme, die auf uns zukommen, wenn wir nicht alles Menschenmögliche tun, um die Klimaerwärmung zu bremsen. Denn die globale Krise, die droht, wenn wir weiterhin ungebremst Treibhausgase in die Atmosphäre blasen, wird wohl lebensbedrohlicher sein als die Covid-Pandemie. Dürren, Überschwemmungen, extreme Wetterereignisse und ein steigender Meeresspiegel werden unzählige Todesopfer fordern. Die Klimakrise wird die Lebensgrundlage von Millionen Menschen zerstören und sie dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen, um ihr Überleben zu sichern. Schon heute leiden die Menschen im globalen Süden unter den Auswirkungen des Klimawandels am meisten. Mehr noch: es sind vor allem die Frauen, die betroffen sind. Denn sie sind kaum in der Lage, die Gärten und Äcker, die sie bestellen um ihre Familien zu ernähren, zu bewässern und gegen Überschwemmungen zu schützen.

«Was geht mich das an?» mögen sich einige fragen. Aber es ist blauäugig zu denken, dass wir in der wohlbehüteten und reichen Schweiz auf einer Insel sitzen. Dass die globale Erwärmung uns nichts antun wird und wir uns in ein wie auch immer geartetes Reduit zurückziehen könnten. Die immer häufigeren Hitzewellen im Sommer fordern auch hierzulande Opfer. Die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen. Herz-Kreislauferkrankungen, Allergien, von Parasiten wie der Tigermücke übertragene Krankheiten und vieles mehr werden unser Gesundheitswesen zunehmend belasten.

Es ist daher absolut beschämend, wie die Gegner des CO2-Gesetzes darauf hinarbeiten, die Vorlage am 13. Juni zu versenken. Es ist eine billige, kurzsichtige, egoistische und rücksichtslose Kampagne, die darauf abzielt, den Stimmbürger*innen Angst um das eigene Portemonnaie zu machen. Und das gegen die Fakten: Es werden jene, die wenig CO2 ausstossen, unter dem Strich profitieren. Und es sind erwiesenermassen gerade die von Armut Betroffenen, die am meisten unter dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung leiden. Auch in der Schweiz leben sie überdurchschnittlich oft an vielbefahrenen Strassen und in Quartieren ohne Grünanlagen, die für Kühlung sorgen könnten.

Die Frage ist nicht, ob wir es uns «leisten» können, klimafreundlich zu werden. Fakt ist: Wir können es uns nicht leisten, es nicht zu tun! Klimaschutz ist auch eine Frage der globalen, lokalen und sozialen Solidarität.